Reinbek, den 25.10.2019
Reinbeker Stadtvertretung fasst Aufstellungsbeschluss zu einem Bebauungsplan Lohbrügger Str. / Hamburger Str.
Kürzlich erreichten Hinweise von Nachbarn die Kommunalpolitik, die Stadt Reinbek habe ein Bauansinnen im Straßeneck Lohbrügger Str. / Hamburger Straße befürwortet und damit auch eine Überbauung eines kleinen Waldbestandes mit alten Bäumen akzeptiert, die auch in den Wurzelbereich von Baum-Naturdenkmalen eingreifen würde.
Das Rathaus hatte die Kommunalpolitik nicht informiert! In einem Pressebericht wurde der zuständige Stadtmitarbeiter zitiert, er könne an einer Bebauung dieser Fläche „keine Versagungsgründe erkennen“!
Die FDP-Fraktion hatte daraufhin einen Antrag vorgebracht, für den (sehr großen) Landschaftsbereich zwischen Kreisstraße K80, der Hamburger Straße und der Lohbrügger Straße einen Bebauungsplan aufzustellen, der Waldflächen, Landwirtschaftliche Flächen und Bebauungsflächen vorsah, ohne hierfür Flächenvorschläge zu unterbreiten. Und außerdem eine Veränderungssperre vorzusehen, ohne klar zu sagen, welche Flächen denn nicht verändert werden sollten.
Diese in jeder Hinsicht über das Ziel einer städtebaulich geordneten Bauentwicklung hinausschießende Idee ist dann in der Beratung im Bau- und Planungs-Ausschuss auf die im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche dargestellte Fläche begrenzt worden.
Da auch der Beschluss des BPA vom 15.10.2019 weitgehend unkonkret blieb, haben wir uns die Grundstücke angeschaut und deren Entwicklung überlegt.
Am 17.10.2019 hat die Forum21-Fraktion dem Bürgermeister vorgeschlagen, 3 Flurstücke als „Reines Wohngebiet“, den Gehölzbestand als „Grünfläche Gehölzbestand“ und den Standort einer Versorgungseinrichtung als „Fläche für die Versorgung“ vorzusehen.
Die Verwaltung hat daraufhin am 24.10.2019 zur Sitzung der Stadtvertretung eine Beschlussvorlage mit diesen von uns vorgeschlagenen Konkretisierungen vorgelegt.
Die Stadtvertretung hat mit 21 Stimmen bei Enthaltung der 8 anwesenden CDU-Vertreter den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst sowie für eine diesbezügliche Veränderungssperre votiert.
Wir hoffen, dass somit der Gehölzbestand mit alten Bäumen dauerhaft gesichert, die angrenzenden Naturdenkmale (300-jährige Eichen) unbeeinträchtigt wachsen können und eine städtebaulich vertretbare bauliche Entwicklung möglich ist.
Bleibt zu hoffen, dass das Rathaus zum Bauansinnen keine weitergehende Genehmigung erlassen bzw. in Aussicht gestellt hat.
Heinrich Dierking