Brunsbeker Feldmark bleibt frei von Windrädern! Landesentwicklungsplan "Windenergie" sieht hier im Entwurf 2018 kein "Vorranggebiet Windenergie" vor.

 

Reinbek, den 15.11.2018

 

 

 

Landesentwicklungsplan 2018 „Wind“: Keine Windenergie-Anlagen in der Brunsbeker Feldmark – wertvoller Landschaftscharakter bleibt erhalten!

 

 

 

Derzeit läuft das öffentliche Beteiligungsverfahren (bis zum 03.01.2019) zur Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplans (LEP) und zur Teilaufstellung der Regionalplanung, jeweils zum Sachthema „Windenergie“. Damit nutzt das Land die Möglichkeit, die Anlage von Windrädern – die eigentlich als „privilegierte Bauvorhaben“ in der freien Landschaft („baulicher Außenbereich“) zulässig sind – zu regeln und zu steuern.

 

 

 

Für den Kreis Stormarn sind insgesamt 5 „Vorranggebiete für Windenergie“ mit einer Gesamtfläche von ca. 262 ha (=0,34 % des Kreisgebietes) vorgesehen (siehe unten angefügte Tabelle 1):

 

Großensee  (19 ha) – erstmals als Vorranggebiet ausgewiesen

 

Bad Oldesloe / Feldhorst (22,5 ha) – erstmals als Vorranggebiet ausgewiesen

 

Feldhorst / Rehhorst (42,1 ha) – erstmals als Vorranggebiet ausgewiesen

 

Lasbek (102,8 ha) – Abstandsanpassung des bisher ausgewiesenen Vorranggebietes

 

Steinburg (75,2 ha) – Anpassung und Erweiterung des bisher ausgewiesenen Vorranggebietes.

 

 

 

Im Klimaschutzprogramm 2009 des Kreises ist als Ausbauziel für Windkraft das Potenzial mit Repowering von 120 MW installierter Leistung festgelegt. Dieses Ausbauziel wird durch die vorgesehenen Vorranggebiete nur zu etwa 75% erreicht werden können.

 

 

 

Der Kreis Stormarn hat sich kürzlich detailliert mit dem „Windenergie“-Plan auseinandergesetzt (öff. Vorlage 2018-3448) und Konflikte bei mehreren Vorranggebieten mit naturschutzfachlichen und Denkmalschutz-Belangen aufgezeigt.

 

Es ist aufgefallen, dass in Nähe zu den Vorranggebieten Brut- und Nahrungsbiotope von Weißstorch, Kranich, Rotmilan, Bussard und anderen Vogelarten betroffen sind!

 

 

 

Es wird deutlich, dass die im Boom-Kreis Stormarn gegebene Flächenkonkurrenz von Wohnen, Gewerbe, Verkehr, Naherholung sowie Arten- und Naturschutz nur noch wenige Flächen für die Installierung von Windrädern zulässt.

 

Sehr positiv aus unserer Sicht:  Das im 1. Entwurf des LEP vorgesehene Vorranggebiet Brunsbek (15,7 ha) ist nicht mehr vorgesehen. Damit bleibt der für Naherholung bedeutsame Bauten-freie, durch landwirtschaftliche Nutzung und zahlreiche Knicks geprägte  Landschaftscharakter der Brunsbeker Feldmark erhalten!

 

 

Die Brunsbeker Feldmark nördlich der A24 zwischen Stemwarde, Langelohe, Papendorf, Krohnshorst, Rausdorf und Hahnenkaten ist in den letzten Jahren mehrfach Ziel der Forum21-Radtouren gewesen und hat auch zunehmend Bedeutung für die Naherholung (Spazieren, Wandern, Radfahren) in Südstormarn gewonnen.

 

 

 

Wir hoffen, dass das Vorranggebiet Großensee (siehe unten angefügte Übersicht) nicht weiter verfolgt wird: Es liegt südlich der Landesstraße L92 / der Siedlung Schierholzkate, grenzt somit nördlich an die Brunsbeker Feldmark an. Die Ausweisung ist unverständlich, zumal südwestlich ein Rotmilan-Brutstandort gelegen ist. Der Kreis folgt daher diesem Flächenvorschlag auch nicht.

 

 

 

Unser Ziel:

Bei allen raumbedeutsamen Planungen sollte der typische „offene“  stormarner Landschaftscharakter in den letzten verbliebenen Freiräumen Havighorster Feldmark, Brunsbeker Feldmark und Sieker Feldmark erhalten werden.

 

 

 

Heinrich Dierking