Naturzerstörung in Reinbek : Prägende Baumgruppe an der Grundschule Schönningstedt soll gefällt werden!

 

 

 

Forum21 plädiert sein über einem Jahrzehnt für die Erweiterung und Modernisierung der Grundschule Schönningstedt.

 

Zusammen mit anderen Fraktionen haben wir uns in der Haushaltsberatung 2018 dafür eingesetzt, die erforderlichen Finanzmittel für den Neubau einer dringend benötigten „festen“ und ausreichend bemessenen Mensa und für 4 Klassen-/Betreuungsräume bereit zu stellen.

 

 

 

Mit der sehr kurzfristig veröffentlichten Sitzungsvorlage 2018/60/002 legt der Bürgermeister nun eine Bauplanung vor, die keine Rücksicht auf den vorhandenen Bestand nimmt: Die charakteristische Laubbaumgruppe an der Turnhalle, die jahrzehntelang zu einem Ensemble mit der Schule aufgewachsen ist wird durch die vorgesehene Mensa insgesamt „überbaut“.

 

 

 

In den Planzeichnungen wird die vitale Baumgruppe überhaupt nicht als Bestand dargestellt.

 

Ihre vorgesehene Fällung wird in der Vorlage nicht erwähnt.

Offenbar sollte die Fällung bereits klammheimlich erfolgen.

 

 

 

In der Sitzung des Schul- und Sozial-Ausschusses am 06.02.2018 wurde die vorgesehene Bebauung als alternativlos vorgestellt: eine andere Anordnung der Baukörper soll teurer sein. Es werden 180.000 bis 200.000 Euro als Mehrkosten genannt - reine Mondzahlen.

 

 

 

Es sind aber jede Menge andere Anordnungen der Baukörper kostengünstig auf dem Grundstück möglich, die die prägende Baumgruppe erhalten und sicher auch von der Schule als „schön und praktisch“ empfunden werden.

Die Vernichtung und Überbauung der Baumgruppe ist also nicht notwendig.

 

 

 

Die Baumgruppe, jahrzehntelang von den Schulkindern als Spielort, als Pausenort, als Ruheort bei Spielen auf dem Sportgelände, als Schattenort im Sommer, ist standfest und vital und sollte weitere Jahrzehnte wachsen und für die Naturerziehung dienen können.

 

 

 

Nach unserer Einschätzung handelt es sich hier um eine willkürliche Naturzerstörung.

 

 

 

Mit dieser vorgesehen Vernichtung von vitalen Bäumen mit Umfang-Werten deutlich über dem Wert der städtischen Baumschutz-Satzung verstößt der Bürgermeister gegen die gesetzliche Vorbildfunktion bei der Nutzung öffentlicher Flächen, gegen das Gebot der Erhaltung der biologischen Vielfalt und gegen das städtische Klimaschutz-Programm.

 

 

 

Das Rathaus und die diese Bauplanung gutheißenden Fraktionen senden an die Grundeigentümer mit altem Baumbestand ein Signal der Beliebigkeit: Wenn schon die Stadt solche Bäume nicht erhält, warum soll ich dann meine alten Bäume erhalten.

 

Heinrich Dierking

 

 

 

Anmerkungen zur Anlage 1 „Lageplan“ der Vorlage 2018/60/002

 

In diesem Lageplan (siehe unten mit Kennzeichnungen in rot durch H. Dierking) verschwimmen Fiktion und heutige Bestands-Darstellung.

 

Was sollen die Darstellungen aussagen?

 

1   In der Ausfahrt des Grundstücks ist ein Baum dargestellt! Auf Nachfrage am 06.02.2018 wurde erläutert, im Luftbild sei dort ein Baum erkennbar gewesen! (siehe hierzu das unten angefügte Foto)

 

2 In dem neu geschaffenen Grünstreifen an der Königsstraße wachsen ebenfalls Bäume, die weder im Luftbild noch in der Wirklichkeit auffindbar sind.

 

3 Der Abstand der Gebäudeecke zur nördlichen Grundstücksgrenze beträgt über 5,40 m. Das soll laut Aussage des Planers am 06.02.2018 sehr eng sein für Rettungseinsätze / Feuerwehreinsätze.

 

4 Der Abstand des Mensa-Neubaus zur Grundstücksecke soll laut der Planung nur 3,65 m betragen. Hier ist also geplant, die Rettungsgasse für Feuerwehr-Fahrzeuge erheblich einzuengen. Bei einem Notfall verlassen die Schulkinder die Mensa nach Norden in die Rettungsgasse. Das erscheint doch sehr risikoreich!

 

5 Die vorhandene Baumgruppe – 3 Laubbäume mit Brusthöhendurchmesser von 70 cm, über 60 cm und 40 cm - ist nicht dargestellt. (Selbst als zu fällende Baumgruppe wird sie in der gesamten Vorlage 2018/60/002 nicht erwähnt.)

 

6 Auf dem westlichen Grundstücksteil ist ein üppiger Bewuchs dargestellt. Tatsächlich ist jedoch nur der Grenzwall bewachsen. Eine Bepflanzung der Sportfläche würde deren Nutzfläche einschränken.

 

7  Dieser dargestellte Baum (auch in der Anlage 2 dargestellt) ist im Gelände nicht auffindbar.

 

8 Auf dem nördlichen Grundstücksteil ist ein üppiger Bewuchs dargestellt. Tatsächlich wachsen nur auf dem Grenzwall einige Bäume.

 

angefügt:

Lageplan mit Anmerkungen; Foto der Grundstücksausfahrt