Rede anlässlich der Verabschiedung von Landrat Klaus Plöger im Stormarner Kreistag am 22.04.2016
Auch uns ist Positives, Erinnerungswürdiges und Bemerkenswertes aus den einzelnen 18 Jahren Landrats-Dienst von Klaus Plöger auf- und eingefallen.
Doch halt!
Karl Valentin hat ja so Recht mit seiner glossierenden Ironie:
„Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen!“
Nun dann: hier einige uns wichtige Bemerkungen!
Und da es nicht unsere Aufgabe ist, Klaus Plöger mit Ruhmeskränzen zu umgarnen, wählen wir die knappe und einprägsame Form der aus der Schule bekannten Kopfnoten!
Das Betragen und Handeln gegenüber Landesregierung und Oberbehörden ist mit „robust, erfolgsorientiert und erfolgreich“ zu umschreiben, also ein glattes „sehr gut“.
Sein Verhältnis zu Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Verwaltung – nun Klagen haben uns nicht erreicht, ist also wohl mit „gut“ zu bewerten.
Seine Stellung zur Gleichstellung – nun, da schwanken wir etwas. Es hat den Anschein, Klaus Plöger hielt sich für die bessere Gleichstellungsbeauftragte.
Also einigten wir uns gendergerecht auf ein „befriedigend“ (Er hat sich bemüht!).
Seine Berücksichtigung des Ehrenamtes, der Vereine, der Verbände von Jugend, Feuerwehr, Schützen, Sport usw. ist ja schon mit diversen Großkreuzen und Ehrenmitgliedschaften gewürdigt worden. Also ein fettes „sehr gut“!
Gelegentliche ironische Äußerungen über Minister, Bürgermeister, Landräte und Landrätinnen – nun ja, sie sind das erforderliche Salz in der kommunalen Suppe, also nicht zu kritisieren. Sein Eintreten für die Belange der kommunalen Familie ist „lobenswert“.
Sein Auftreten und Verhandlungsstil gegenüber Konzernbossen und Verhandlungsführern ist von diesen sicherlich als ungewöhnlich / gewöhnungsbedürftig-nervend aufgefasst worden.
Hier gibt ihm der in Vertragsabschlüssen und im Haushalt ablesbare Erfolg uneingeschränkt recht –
also eine „Zwei plus“.
Klaus Plöger hat seine Vision von Stormarn immer offensiv verfolgt, seine Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung war optimal, sein Verzicht auf parteiideologische Argumente zeigte den erfolgreichen Weg. Sein beharrliches Zitieren und Erinnern an das Maß der Arbeitslosigkeit bleibt uns in Erinnerung.
Der Ausbau der Beruflichen Schulen und der Woldenhornschule ist in seiner Amtsperiode besonnen und mit Augenmaß betrieben worden.
Da wir, Forum21, immer schon für eine Berufliche Schule im Südkreis eingetreten sind, um dem dortigen Bedarf (1/3 der Bevölkerung, fast 40% der Wirtschaftskraft…) gerecht zu werden, sind wir natürlich enttäuscht, dass diese Option nicht auf seinem Schirm aufgetaucht ist.
Es bleibt also auch noch etwas für seinen Nachfolger zu tun…..
Das „Stormarner Modell“ der Zusammenarbeit, das er selbst als Fraktionsvorsitzender (vor seiner Landratstätigkeit) mit entwickelte, ist zu einem Erfolgsmodell einer umfassenden und erfolgreichen Kommunalpolitik geworden.
Dafür also ein „Sehr Gut mit Sternchen“!
Dieser Landrat hat sich wirklich eingesetzt für die Stormarner Kleinode: das Schloß Ahrensburg und das Schloss Reinbek. Und für die Finanzierung und Belebung der kulturellen Infrastruktur.
Sein Herz schlägt vor allem für die moderne Kunst, bei archäologischen Wanderpfaden hält er sich eher zurück.
Und dann hatte Landrat Plöger immer noch Zeit, uns ganz persönlich gestaltete Geburtstagskarten zu schicken,
Oh je, Herr Görtz, Herr Görtz, da keimen Erwartungen….
was sich positiv auf die Note für das Sozialverhalten auswirkt und seine manchmal etwas schlapsigen Bemerkungen ausbügelt.
Klaus Plöger hat sich gegenüber Forum21 immer untadelig verhalten und mit uns auf Augenhöhe diskutiert.
Fazit: You did it your way!
Er hat seinen Stil geprägt und gelebt.
Daher Summasummarum:
„Mit großem Respekt und Dank für die Zusammenarbeit befürworten wir die Versetzung in den Ruhestand.“
Heinrich Dierking Heidrun Tacke
Forum21-Stormarn-Fraktion